Fasten kann man allein zu Hause, mit oder ohne Begleitung, in der Gruppe am Wohnort oder als Fastenauszeit im Kloster, Hotel oder Fastenhaus. Fastenwandern, Fasten in Stille, Fasten mit Hund, Fasten und Yoga - es gibt wirklich für jeden Geschmack ein Angebot.
Aber welches Fasten-Setting ist für Dich passend? In diesem Artikel findest Du die Antwort!
Basenfasten, Fasten nach Buchinger oder die F. X. Mayr Kur?
Fasten kann man auf unterschiedliche Art und Weise und auch wenn vieles unter dem Begriff des Fastens vereint wird, handelt es sich nicht immer um ein richtiges Fasten. Fasten wird als der freiwillige und zeitlich begrenzte Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel definiert.
Das Basenfasten ist also streng genommen gar kein Fasten, sondern nur eine besondere Ernährungsform, in der ausschließlich Lebensmittel gegessen werden, die im Körper basisch verstoffwechselt werden. Basenfasten-Wochen werden oft mit Begleitmethoden des Buchingerfastens kombiniert und eignen sich gut zur Gewichtsreduktion, Darmpflege und Einstieg in eine gesündere Ernährung.
Das traditionelle Buchingerfasten verzichtet auf feste Nahrung und führt Nährstoffe ausschließlich durch Gemüsebrühen, frisch gepresste Obst- und Gemüsesäfte und etwas Honig zu. Wichtig sind hier die Begleitmaßnahmen zur Unterstützung der Ausscheidungen, Bewegung, Ernährungs- und Gesundheitsschulung. Beim Buchingerfasten wird der Verdauungstrakt ruhig gestellt und kann sich so regenerieren. Es eignet sich hervorragend zur anschließenden Änderungs des Lebensstils und zum Einstieg in eine gesündere Ernährung.
Bei der F. X. Mayr Kur nach dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr wird in der Regel ein strenges Fasten mit Wasser, Tee und Gemüsebrühe von der "Milch-Semmel-Kur" abgelöst, welche vor allem das richtige Kauen schulen soll.
Wenn Du also Fasten möchtest, dann informiere dich zunächst, welche Fastenkur für Dich passend ist. Das hängt von Deinem Gesundheitszustand und auch Deinem persönlichen Ziel ab. Lies gerne hierzu auch meinen Blogbeitrag zum Thema "Fasten für Gesunde - doch wer ist eigentlich gesund?"
Zu Hause oder lieber außerhalb?
Nicht jeder kann oder will zum Fasten verreisen. Mal stehen Termine im Weg oder die Kinder müssen betreut werden. Vielleicht sind Dir Fastenretreats auch einfach zu teuer? Warum also nicht in den eigenen vier Wänden fasten?
Folgende Fragen solltest Du Dir diesbezüglich stellen
Arbeiten oder frei nehmen?
Alleine oder in der Gruppe?
Bin ich allein oder muss ich andere Personen versorgen?
In der Tat kenne ich viele Fastende - und gehöre auch selber dazu - die kein Problem damit haben zu fasten und zu arbeiten. Ich nehme mir gerne die ersten drei Tage frei, bzw. beginne am Freitagnachmittag mit dem Fasten. Dann bin ich mit dem Gröbsten durch, wenn der Arbeitsalltag wieder startet. Arbeit kann ablenken, aber auch Kräfte rauben. Beim Fasten bist Du eventuell dünnhäutiger und alles geht etwas langsamer.
Alleine zu Hause zu fasten kann einem viel Freiheit bringen. Schlafen wann und wieviel man möchte, den Tagesablauf frei gestalten. Aber man ist auch auf sich zurückgeworfen. Man kann aber auch zu Hause in einer Gruppe fasten, dazu gibt es inzwischen an vielen Orten Angebote zum Fasten am Wohnort oder man schließt sich einer virtuellen Gruppe an. Zu festen Zeiten trifft man sich, tauscht sich aus und geht so gemeinsam durch die Fastenzeit.
Gut vorbereitet will es sein, wenn man nicht nur für sich alleine sorgt, sondern Familie hat. Wenn der Lebenspartner oder die Lebenspartnerin nicht zumindes akzeptiert, dass man fastet, wird es schwierig. Kinder müssen natürlich auch während der Fastenzeit versorgt werde und das Kochen für andere kann eine Herausforderung werden, wenn man selbst nicht isst (und nicht abschmecken kann). Mit Familie ist es oftmals nicht einfach, sich seine Fastenauszeit zu gönnen. Da lockt das Wellnesshotel oder das idyllisch gelegene Gutshaus schon sehr, bietet es doch neben dem Fasten auch gleichzeitig noch Rückzugsort und Me-Time. Nicht immer muss man dabei mit einer Gruppe fasten, es gibt auch die Möglichkeit sich z. B. in eine Ferienwohnung oder auch in ein Kloster mit Selbsversorgungsmöglichkeit zurück zu ziehen.
Sollte man sich allerdings für ein Fastenretreat entscheiden, sollte man Angebot vorher gut durchzulesen. Fastenwandern heißt fast immer, dass pro Tag mindestens zehn Kilometer gewandert werden, bei Wind und Wetter. Eine gewisse körperliche Grundfitness ist also erforderlich.
Alleine oder in der Gruppe?
Fasten als Gruppenerlebnis kann einen durch die Fastenzeit tragen! Mein erstes Fasten habe ich vor über 20 Jahren im Schwarzwald erlebt und erfahren, wie hilfreich das Fasten in der Gruppe sein kann. Fasten verbindet, denn die Mitfastenden verstehen am Besten, wie es einem geht. Bei den Wanderungen oder gemeinsamen Suppe löffeln entstehen oft tiefe Gespräche und trotzdem bleibt genug Zeit für Rückzug. Bei den abendlichen Befindlichkeitsrunden erfährt man durch den Austausch Unterstützung und zum morgendlichen Bewegungsprogramm kann man sich besser motivieren, wenn man nicht alleine ist. Gespräch können heilsam sein, insbesondere wenn man auf Menschen trifft, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder vor ähnlichen Herausforderungen stehen.
Doch nicht immer muss es ein Fastenretreat sein. Ich habe auch schon ein Fastenforum genutzt, um mich auszutauschen. Bei heilfastenkur.de gibt es immer Fastenwillige, die sich zu einer Gruppe zusammenschließen und sich durch tägliche Einträge ins Forum unterstützen. Ich habe durch dieses Forum vor einigen Jahren eine Fastenfreundin gefunden, mit der ich zwei Jahre lang immer im Frühjahr zusammen gefastet habe.
Bei Fastenflauten können Mitfastende wertvolle Unterstützung liefern, es ist wie so oft im Leben, der ehrliche Austausch, ein offenes Ohr, ein ermunterndes Wort hilft ungemein und während einer gemeinsamen Fastenzeit kann man dies auch dem Gegenüber meist wieder zurück geben.
Mit oder ohne professionelle Begleitung?
Wenn Du das erste Mal fasten möchtest, dann rate ich Dir unbegingt zu einer professionellen Fastenbegleitung. Fasten ist nämlich so viel mehr als einfach nur aufhören zu essen. Zum guten Fasten gehört auch Wissen! Wer ohne Vorbereitung und Wissen startet läuft Gefahr, das Fasten nach ein oder zwei Tagen entnervt aufzugeben.
In meinen Fastenkursen habe ich oft Menschen, die zu Beginn noch stark zweifeln, ob sie eine Woche ohne feste Nahrung aushalten können. Gut begleitet schaffen sie es dann aber recht probemlos. Eine professionelle Fastenbelgeitung leitet an, unterstützt bei körperlichen oder seelischen Problemen, motiviert und ist ansprechbar und kompetent. Gerade als Erstfaster*in solltest Du Dir Begleitung suchen. Inzwischen bieten viele Fastenleiter*innen auch online eine persönliche 1:1 Betreuung an.
Seröse Fastenleitungen stehen dir Rede und Antwort und beraten dich vor allem kompetent und kostenfrei, bevor du Deine Entscheidung triffst. Sie kennen auch ihre Grenzen und verweist dich z. B. an Fastenärzte und Fastenärztinnen, wenn du nicht ganz gesund bist.
Kompetente Fastenbegleiter*innen findest Du bei der Deutschen Fastenakademie, diese akzeptiert neben der eigenen Ausbildung zur ärztlich geprüften Fastenleiterin auch Ausbildungen von UGB, AGL, SKA, SCN und GGF.
Du kannst dich allerdings auch selbst durch das Standardwerk von Dr. Hellmut Lützner: "Wie neugeboren durch Fasten" begleiten, dieses Buch vermittelt dir alles, was Du für ein eigenständiges Fasten wissen musst. Dr. Lützner hat es in den 70er Jahren als Anleitung geschrieben, um das Fasten für Gesunde allen zugänglich zu machen. Er gründete dann 1980 die heutige Deutsche Fastenakademie e. V., um verantwortungsvolle Fastenleiter*innen auszubilden. Ich persönlich halte das Buch es für die beste Anleitung zum Fasten, eine gute Fastenleiterin ersetzt es allerdings nicht :-)
Fazit
Wenn Du Fasten möchtest, dann überlege Dir im Vorfeld, welches Setting für Dich passend ist. Als Erstfaster*in rate ich Dir auf jeden Fall zu einer Begleitung durch eine Fastenleitung. Wenn Du zu Hause im Alltag stark eingespannt bist, dann gönne Dir eine Fastenauszeit außerhalb der eigenen vier Wände. Das Internet ist voll von Fastenangeboten aller Preisklassen. Lies Dir die Angebote gut durch und kontaktiere die Fastenleitung bei Fragen. Der erste Kontakt wird Dir ein klares Bauchgefühl geben, ob Du richtig bist.
Auch online gibt es inzwischen Fastengruppen und Fastenleiter*innen bietet oft auch eine 1:1 Begleitung an.
Ich wünsche Dir gute Fastenerfahrungen und kontaktiere mich gerne, wenn Du noch Fragen haben solltest!
Comments